„WASSERSTAND SINKT TAG FüR TAG“: EXTREME DüRRE IN URLAUBSLAND LEGT VERSUNKENES DORF WIEDER FREI

Mornos-Stausee

„Wasserstand sinkt Tag für Tag“: Extreme Dürre in Urlaubsland legt versunkenes Dorf wieder frei

Eindrucksvolle Bilder zeigen: Die extreme Dürre in Griechenland hat ein versunkenes Dorf wieder zum Vorschein gebracht. Doch die Lage ist ernst.

Frankfurt – Viele kennen das Sagen umworbene Inselreich Atlantis, das in nur einer einzigen Nacht untergegangen sein soll. Um einen Mythos handelt es sich beim Dorf Kallio in Griechenland dagegen nicht. Die Ortschaft ist Ende der 70er Jahre zugunsten eines Stausees gesunken. Nun sind Ruinen davon wieder aufgetaucht.

Extreme Dürre in Griechenland offenbart längst versunkenes Dorf

In diesem Jahr ächzt Griechenland unter einer anhaltenden Hitzeperiode. Es ist es so trocken wie seit 30 Jahren nicht mehr. In einigen Regionen wurde sogar der Ausnahmezustand ausgerufen. Die Dürre macht sich auch am Mornos-Stausee, der Athen mit Wasser versorgt, bemerkbar. „Der Wasserstand sinkt Tag für Tag. Das ist seit 33 Jahren nicht mehr vorgekommen“, erklärte Dimitris Giannopoulos, Bürgermeister der Gemeinde Dorida, der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Trockenheit hat nun das einst versunkene Dorf Kallio wieder zum Vorschein gebracht. Die Ortschaft wurde Ende der 70er Jahre planmäßig geflutet, um den Stausee anzulegen. Ein ehemaliger Bewohner erinnerte sich im Gespräch mit dem lokalen Sender Open: „Ich bin dort groß geworden, es gab damals noch rund 80 Häuser.“ Zu dieser Zeit hätten nur noch wenige Dutzende Menschen dort gelebt. Einige zogen in das 250 Kilometer entfernte Athen, andere in nahegelegene Dörfer.

Dürre legt versunkenes Dorf in Griechenland wieder frei

Mit dem sinkenden Wasserstand des künstlichen Sees wurden die Grundmauern des versunkenen Dorfes wieder sichtbar. Bereits im Jahr 1993 kamen die Ruinen während einer extremen Wasserknappheit wieder zum Vorschein. Das Phänomen lockt zwar Schaulustige an, verdeutlicht jedoch den Ernst der Lage.

Wird auch der kommende Winter so regen- und schneearm wie der letzte, müsse Athen im nächsten Jahr Wassersparmaßnahmen ergreifen, sagte Kimon Chatzibiros, Professor für Ökologie und Umweltpolitik an der Technischen Universität Athen. Dazu zähle etwa das Verbot, Autos mit dem Gartenschlauch zu waschen.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Trockenheit Waldbrände in Griechenland begünstigt. In einigen Regionen hat es monatelang nicht geregnet. Kürzlich brach unweit von Athen ein riesiges Feuer aus, das die Millionenstadt in dunkle Rauchwolken hüllte. Etwas Abkühlung soll sich aber wohl in den nächsten Tagen angekündigt haben. Laut der Neuen Zürcher Zeitung soll es in weiten Teilen des Landes regnen. Einem Klimaforscher zufolge geht die Erderhitzung jedoch schneller voran als gedacht. (kas/dpa)

2024-09-07T14:35:58Z dg43tfdfdgfd