ISRAEL MELDET TöTUNG VON HOCHRANGIGEM HAMAS-KADER IN SCHIFA-KRANKENHAUS

Er war offenbar für Logistik und Versorgung verantwortlich: Raad Thabit zählte für Israel zu den Top-Ten-Terroristen der Hamas. Eine Spezialeinheit hat ihn nun im Schifa-Krankenhaus gefunden und erschossen.

Die israelische Armee kämpft seit mehr als eineinhalb Wochen wieder gegen Kämpfer der Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Schifa-Krankenhaus.

Im Zuge des Militäreinsatzes in der Stadt Gaza ist Armeeangaben zufolge am Donnerstag ein hochrangiges Hamas-Mitglied von der Kampfschwimmereinheit »Schajetet 13« getötet worden. Raad Thabit zählte zu den Top Ten des militärischen Arms der Islamistenorganisation, wie Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend mitteilte; er soll für Logistik und Versorgung der Terrorgruppe verantwortlich gewesen sein.. Er gehörte Beobachtern zufolge auch zum engen Kreis des Hamas-Chefs im Gazastreifen, Yahya Sinwar. Die Hamas bestätigte seinen Tod zunächst nicht. Im Regelfall äußert sich die Terrororganisation nicht zur Tötung ihrer Anführer und Mitglieder.

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Bei dem Einsatz in der größten Klinik des Gazastreifens wurden Hagari zufolge bislang 900 Verdächtige festgenommen. Mindestens 513 von ihnen sollen demnach Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihads sein. Zum Zeitpunkt der Umstellung der Klinik hätten sich noch 350 Patienten und Mediziner im Krankenhaus befunden. Ob sich noch alle von ihnen dort aufhalten, teilte Hagari nicht mit. Laut Armee wurden im Zuge des Einsatzes rund 200 Terroristen im und um das Krankenhaus herum getötet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Das Informationsbüro der Hamas warf der Armee vor, Schutzsuchende und Mediziner in der Klinik durch Bombardierungen zu gefährden. Das Militär wiederum warf der Hamas vor, das Krankenhaus unter anderem durch das Werfen von Sprengsätzen bei Kämpfen schwer beschädigt zu haben. Auch diese Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht überprüfen.

Die Kämpfe gingen Hagari zufolge auch andernorts im Gazastreifen weiter. Soldaten sprengten dort in der Nacht zu Donnerstag eine 2,5 Kilometer lange Tunnel-Route, wie der Armeesprecher weiter sagte.

Auslöser des Krieges war die brutale Terrorattacke der Hamas auf Israel vom 7. Oktober. Die Angreifer ermordeten dabei im israelischen Grenzgebiet mehr als 1140 Menschen und verschleppten 250 weitere in den Küstenstreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen zivilen Opfer im Gazastreifen gibt es international viel Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs.

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