100 JAHRE ALTE HARPUNE IM NACKEN: FORSCHER ENTDECKEN WOHL äLTESTEN WAL DER WELT

Grönlandwale zählen zu den wohl widerstandsfähigsten Säugetieren der Welt. Die Tiere sind dank ihrer massiven Knochen und dicken Fettschicht bestens gegen arktische Strapazen gewappnet. Vor Alaska finden Forscher nun ein Tier, das seit mehr als 100 Jahren mit einer Harpune im Nacken lebt.

Vor der Küste Alaskas ist der wohl älteste Wal der Welt entdeckt worden. Wie die britische Tageszeitung "The Sun" berichtet, fand man im Nacken des Grönlandwals die Fragmente einer Harpune. Das besondere: Die verwendete Pfeilspitze stammt aus den 1880er Jahren. Experten gehen somit davon aus, dass der Wal zum Zeitpunkt des Fangs etwa 130 Jahre alt war - damit ist er möglicherweise das älteste lebende Säugetier der Erde.

Die dicke Speckschicht schützte den Wal offenbar vor einer tödlichen Verletzung durch die Harpune. "Wahrscheinlich hat sie den Wal nur leicht verletzt oder ein wenig genervt, aber sie hat ihn an einer nicht tödlichen Stelle getroffen", sagte John Bockstoce, Kurator am New Bedford Whaling Museum in Massachusetts. Das Waffenfragment, das in einem Knochen zwischen dem Hals und dem Schulterblatt des Wals steckte, stammt von einer Bombenlanze aus dem 19. Jahrhundert. Hergestellt wurde sie laut Expertenangaben in einer Fabrik in Neuengland.

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Abkommen verbietet Walfang

Grönlandwale sind für das Überleben unter den harten arktischen Bedingungen gerüstet: Sie verfügen über dichte Knochen und eine ein Meter dicke Speckschicht, die sie vor den eisigen Wassertemperaturen schützt. Diese Fettschicht dient auch als natürlicher Schutz gegen Harpunenangriffe.

Seit 2001 wurden sechs weitere Wale mit ähnlichen Harpunenfragmenten entdeckt, was für die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit dieser alten Meeresriesen spricht. 2007 wurde der bis dahin älteste Grönlandwal von einer kommerziellen Walfangmannschaft gefangen und getötet. Auch damals wurde ein harpunenähnliches Fragment entdeckt, nachdem die dicke Haut des Wals mit einer Kettensäge durchtrennt worden war. Der kommerzielle Walfang ist mittlerweile aufgrund eines internationalen Abkommens weltweit verboten.

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