LäRM DURCH 1,5 KILOMETER ENTFERNTEM SOLARPARK: DORF KäMPFT MIT SCHLAFLOSIGKEIT

In Witznitz, Sachsen, verursacht ein Umspannwerk des größten Solarparks in Deutschland massiven Unmut. Anwohner der umliegenden Dörfer klagen über ein störendes Brummen, das ihnen den Schlaf raubt.

In Witznitz, südlich von Leipzig, kämpfen Anwohner mit Schlafproblemen: Ein Umspannwerk des nahegelegenen Solarparks erzeugt ein nächtliches Brummen, das selbst in über einem Kilometer Entfernung wahrnehmbar ist. Die Freiflächen-Photovoltaikanlage, der größte Solarpark Deutschlands, wurde auf einem ehemaligen Braunkohleabbaugebiet errichtet. Mit einer Fläche von 500 Hektar und 1,1 Millionen Solarmodulen ist der Energiepark Witznitz laut dem Investor MoveOn der größte in Europa, der ohne staatliche Unterstützung gebaut wurde.

Thomas Woidak aus Gaulis, etwa 1,3 Kilometer vom Umspannwerk entfernt, berichtet in der Leipziger Volkszeitung , dass das Geräusch nachts zunächst unerklärlich schien. Auch sein Bruder hörte den Ton, vermutete jedoch zunächst, er komme von einem alten Haushaltsgerät.

Trotz Brummen: Solarpark erfüllt sämtliche gesetzlichen Anforderungen

Beim Betreiber MoveOn sind nicht nur Beschwerden aus Gaulis eingegangen, sondern auch aus benachbarten Ortschaften wie Rötha, Böhlen und Kahnsdorf. Das Brummen des Solarparks soll je nach Wind- und Wetterbedingungen auch in Böhlen, etwa 3,5 Kilometer vom Umspannwerk entfernt, zu hören sein. Der Bürgermeister von Böhlen, Dietmar Berndt, berichtete der LVZ, dass einige Anwohner durch das Geräusch gesundheitliche Probleme hätten, "andere stört es gar nicht". Die LVZ berichtet, dass das Umspannwerk ein deutliches Brummen von sich gibt, wenn man sich in unmittelbarer Nähe befindet, was für ein Umspannwerk ganz normal ist.

Seltsam ist, dass sowohl der Solarpark als auch das Umspannwerk alle gesetzlichen Lärmschutzvorschriften einhalten. Trotzdem berichten zahlreiche Dorfbewohner in ihren Antworten auf ein Rundschreiben von Thomas Woidak, dass sie ebenfalls unter dem ständigen Brummen leiden. Offenbar ist nicht die Lautstärke selbst das Hauptproblem, sondern die gleichmäßige und anhaltende Natur des Geräusches.

Wolfgang Pielmaier, technischer Leiter des Solarparks bei MoveOn, ist laut LVZ bereits auf der Suche nach einer Lösung für das Problem. "Wir haben an die 20 Beschwerden aus Rötha, Böhlen und Kahnsdorf erhalten", so Pielmaier, der selbst in Kahnsdorf lebt. "Wir erfüllen alle gesetzlichen Grenzwerte. Aber der Lärm ist nicht hinnehmbar." Pielmaier wisse nicht, warum das Umspannwerk so laut sei, "das war so nicht abzusehen". Jetzt wird daran gearbeitet, den Schall so nahe wie möglich am Umspannwerk zu dämpfen. Es könnte jedoch einige Monate dauern, bis diese Maßnahmen umgesetzt sind. "Wir sind bemüht, noch in diesem Jahr eine Lösung zu finden", so Pielmaier.

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