GOLDPREIS: RALLEY GEHT WEITER, NEUES ALLZEITHOCH BEI 2225,09 DOLLAR JE FEINUNZE

Die von Zinshoffnungen und geopolitische Sorgen befeuerte Rallye beim Goldpreis geht weiter. Das Edelmetall erreichte am Donnerstag ein neues Allzeithoch. Dass der Anstieg ausgerechnet jetzt erfolgt, ist dennoch bemerkenswert.

Der Goldpreis hat am Donnerstag einen Rekordstand erreicht. Am Nachmittag stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in London bis auf 2225 US-Dollar. Am Morgen hatte Gold noch unter 2200 Dollar notiert. Das vor einer Woche erreichte Hoch hatte bei 2220 Dollar gelegen. Mit einem Plus von mehr als 8 Prozent seit Anfang März steuert es auf den größten Monatsgewinn seit einem Jahr zu.

„Investoren haben offensichtlich ein neues goldenes Osterei im Nest gefunden“, kommentierte Alexander Zumpfe, Edelmetallhändler bei Heraeus. „Marktbeobachter verweisen auf die Erwartung einer Zinssenkung durch die US-Notenbank.“

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„Die Aussicht auf bald sinkende Zinsen macht Gold für viele wieder attraktiv", kommentiert Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Bei hohen Leitzinsen investieren Marktteilnehmer eher in sichere aber verzinste Anlagen, anstatt Gold zu kaufen, worauf es keine Zinsen gibt. „Zudem sind die Notenbanken ein anhaltend großer Käufer.“ Andere Experten verwiesen auf Sorgen über die anhaltend unruhige geopolitische Lage, die die Investoren zum Einstieg bei als „sichere Häfen“ geltenden Anlagen ermutigten.

Allerdings: Dass der Anstieg ausgerechnet jetzt erfolgt, ist schon bemerkenswert. So hat mit Christopher Waller ein US-Notenbanker die Erwartungen auf bald fallende Leitzinsen unlängst gedämpft. Auch der zuletzt tendenziell aufwertende Dollar hat den Goldpreis nicht belastet. Ein stärkerer Dollar macht Gold für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer. Ausschlaggebend dafür sind Wechselkurseffekte. Expertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank spricht deshalb von „Teflon-Gold“, an dem zurzeit einiges abperle.

Es gibt allerdings auch Faktoren, die nach wie vor für steigende Goldpreise sprechen. Heraeus-Experte Zumpfe verweist auf die anhaltenden Käufe der Zentralbanken. Auch die weltpolitische Unsicherheit stützt das Gold tendenziell.

Wichtig dürfte jetzt der am Freitag anstehende Preisindex (PCE) sein. Dieser Preisindikator wird von der US-Notenbank Fed bevorzugt. Zumpfe bleibt für die weitere Entwicklung zuversichtlich: „Im Goldmarkt scheint die Richtung klar: nach oben!“

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