Merle Frohms ist nicht mehr die Nummer eins beim VfL Wolfsburg. Die ehemalige Nationaltorhüterin erlebt einen steilen sportlichen Abstieg.
Die ehemalige Nationaltorhüterin Merle Frohms ist nur noch die Nummer zwei beim siebenmaligen Meister VfL Wolfsburg!
Trainer Tommy Stroot bestätigte die Degradierung der 30-Jährigen nach dem 3:0 (2:0) des DFB-Pokalsiegers am Montagabend im Bundesligaspiel gegen Carl Zeiss Jena. Die Partie gegen Jena verfolgte Frohms bereits von der Bank aus, Anneke Borbe hatte den Vorzug zwischen den Pfosten erhalten.
Stroot sagte nach dem Abpfiff, „dass wir mit Anneke in die Rückrunde“ starten: „Merle hat die Entscheidung sehr professionell aufgenommen. Persönlich können wir ihr nichts vorwerfen. Sie ist jeden Tag mit Vollgas dabei.“
Zuletzt hatte der VfL bestätigt, dass Frohms den Klub nach Ablauf ihres Vertrags Saisonende verlassen wird. Es wird ihr zweiter Abschied aus Wolfsburg, wo sie einst als Nummer 2 hinter Almuth Schult ihre Karriere im höherklassigen Bereich begonnen hatte. Nach Zwischenstationen beim SC Freiburg und Eintracht Frankfurt war Frohms 2022 zu den Wölfinnen zurückgekehrt.
Nun ist ein Wechsel nach England im Gespräch - der Abschied im Sommer hat laut Stroot aber „Nullkommanull“ damit zu tun, dass sie ihren Stammplatz im Tor verloren hat. Grund sei vielmehr die positive Entwicklung der 24 Jahre alten Borbe in den vergangenen Monaten.
Frohms - bei der EM 2022 und der WM 2023 die Nummer 1 im deutschen Tor - hat in den vergangenen acht Monaten einen steilen sportlichen Abstieg erlebt: Vor den Olympischen Spielen in Paris hatte sie unter Horst Hrubesch ihren Stammplatz in der Nationalmannschaft an Ann-Katrin Berger verloren. Frohms kritisierte später, die Kommunikation ihrer Ausbootung sei „nicht glücklich gelaufen“.
Nach Olympia trat Frohms nach 52 Einsätzen im DFB-Dress aus der deutschen Auswahl zurück - nach eigenen Angaben aber nicht aus Trotz: Die Entscheidung sei bereits während der WM 2023 gereift, die Rolle als deutsche Nummer 1 sei aber auch „körperlich und mental sehr fordernd“ gewesen, begründete Frohms. Sie freue sich, „nach intensiven Jahren mit sportlicher Doppelbelastung wieder mehr Zeit für Familie und Freunde zu haben“.
Frohms Abschied aus Wolfsburg ist nicht der einzige große Einschnitt im Sommer: Auch Nationalspielerin Jule Brand wird den Verein mit noch unbekanntem Ziel verlassen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)
2025-02-04T08:53:22Z