UKRAINE-INVASION, TAG 1076: EIN NEUER „VERBüNDETER“ IM KRIEG GEGEN RUSSLAND
Putin zeigt sich über Trumps politische Gangart entzückt, prominenter prorussischer Separatist bei Bombenexplosion in Moskau getötet. Der Überblick am Abend.
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Dieser Winter sollte der schwierigste seit Beginn des Kriegs für die Ukraine werden – angesichts der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Vorausgesagt waren Blackouts von bis zu 20 Stunden am Tag. Bislang blieben die Schreckensszenarien allerdings aus. Der Grund dafür ist so unerwartet wie einfach.
Bei dem ukrainischen „Verbündeten“ handelt es sich um das Wetter. Zwar haben die Ukrainer sich erneut akribisch vorbereitet, doch hätten diese Vorkehrungen ohne die ungewöhnlich hohen Temperaturen nicht gereicht, berichtet „Kyiv Independent“. Denn: Russland hat seit Kriegsbeginn mehr als die Hälfte der ukrainischen Kapazitäten zur Energiegewinnung zerstört.
Russland versuchte es auch in diesem Winter und flog mindestens drei schwere landesweite Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur. Das Ziel: Die Ukraine in eine humanitäre Krise zu stürzen, die das Land destabilisiert und die Regierung in die Kapitulation treibt.
„Die Tatsache, dass wir solch warmes Wetter haben mit Temperaturen von 6,7 Grad, ist fantastisch für uns“, sagt der Direktor des Forschungszentrums der Energieindustrie, Oleksandr Kharchenko, zu „Kyiv Independent“. Die Ukraine musste öffentlichen Daten zufolge in diesem Jahr noch gar keine landesweiten Blackouts hinnehmen.
Das würde sich ändern, wenn die Temperaturen auf minus 3 Grad oder weniger sinken. „Mit unseren operativen Kapazitäten ist es uns einfach nicht möglich, mit solchen Temperaturen klarzukommen“, sagt Kharchenko. Ein solches Szenario ist allerdings nicht in Sicht – und damit auch keine verbesserte Verhandlungsposition für Russland.
Die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick
- Von „geplanten Treffen mit verschiedenen Akteuren“ sprach der US-Präsident Donald Trump am Sonntag. Bisher haben die diplomatischen Bemühungen zum Ende des Ukrainekriegs aber keine sichtbaren Ergebnisse produziert. Unterdessen hat sich Kremlchef Wladimir Putin in einem Interview des russischen Staatsfernsehens entzückt gezeigt über die politische Gangart von Trump. Mehr dazu hier.
- Bei einer Bombenexplosion in einem Wohnhaus in Moskau hat es nach Berichten russischer Staatsmedien wohl mindestens einen Toten und vier Verletzte gegeben. Wie mehrere russische Telegrammkanäle berichten, war das Ziel wohl Armen Sarkisjan, der Gründer des sogenannten Arbat-Bataillons, das sich aufseiten Russlands am Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt. Mehr dazu im Newsblog.
- Die Zahl der in russischer Gefangenschaft getöteten ukrainischen Soldaten hat UN-Angaben zufolge in den vergangenen Monaten zugenommen. Seit August hätten die Vereinten Nationen 79 Hinrichtungen dieser Art registriert, teilte die UN-Beobachtermission für die Ukraine (HRMMU) am Montag mit. Die Mission stützt sich dabei laut eigenen Angaben auf Videos und Fotos aus ukrainischen und russischen Quellen.
- Das russische und kremlkritische Medium „Meduza“ hat nach Kritik aus der Ukraine eine internationale Werbekampagne gestoppt. In einem Video waren Bilder von Ukrainern zu sehen, ohne dass es deren Zustimmung für die Verwendung gab, wie aus einem „Meduza“-Statement hervorgeht. Man bedaure den Fehler.
- Der polnische Staatspräsident Andrzej Duda ist der Ansicht, dass sein Land an den künftigen Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine teilnehmen sollte. Dies sagte er in einem Interview mit der „Financial Times“. Wenn die Trump-Administration andere Staaten als die Ukraine und Russland an den Verhandlungstisch einlädt, „wäre es im Interesse der Ukraine, wenn auch Polen dabei wäre“, so Duda.
- Die Ukraine sollte nach Ansicht des Generalmajors Wiktor Nasarow das Mobilisierungsalter auf 21 Jahre absenken. Das sagte er in einem Interview mit „BBC News Ukraine“. Ihm zufolge ist die Rekrutierung jüngerer Menschen in der Armee notwendig, um die Reserve aufzustocken.
- Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Oleksandr Syrskyj hat auf Facebook auf die jüngsten Angriffe auf territoriale Rekrutierungszentren reagiert. Er bezeichnete die Angriffe als beschämend und forderte, dass die Täter streng bestraft werden. Syrsky schrieb, die Verteidigung des ukrainischen Staates sei ohne Mobilisierungsmaßnahmen unmöglich.
- Eine wichtige russische Ölraffinerie in Wolgograd ist zum zweiten Mal binnen weniger Tage von einem ukrainischen Drohnenangriff getroffen worden. Das Ausmaß der Schäden nach der nächtlichen Attacke war unklar. Die Raffinerie des Konzerns Lukoil an der Wolga war schon in der Nacht auf den 31. Januar attackiert worden.
2025-02-03T20:11:20Z