Ermittlungen laufen
Auf der kanarischen Insel La Palma gingen am Donnerstag die Lichter aus – 19.000 Menschen waren zwei Stunden lang ohne Strom. Was steckt dahinter?
La Palma – Vor rund zehn Tagen hatte es in Portugal und Spanien den größten Stromausfall in der Geschichte der beiden Länder gegeben. Die Balearen und Kanaren waren davon zunächst nicht betroffen. Am Donnerstag (8. Mai) um 9.47 Uhr gingen auf der kanarischen Urlaubsinsel La Palma allerdings die Lichter aus: 19.000 Menschen in mehreren Gemeinden waren rund zwei Stunden lang ohne Strom, wie das spanische Medium ABC berichtete.
Die Elektrizität fiel demnach in mehreren Gebieten in den Gemeinden Santa Cruz de La Palma, Tijarafe, Los Llanos de Aridane, El Paso, San Andrés y Sauces, Breña Alta, Puntallana und Puntagorda aus. Nach rund zwei Stunden sei die Stromversorgung wieder hergestellt worden, hieß es in dem Bericht. Es gebe Hinweise darauf, dass die Ursache im Umspannwerk Los Guinchos nahe der Hauptstadt Santa Cruz liege. Angaben des Stromversorgers Endesa zufolge bestehe der Verdacht, dass die 66-kV-Sammelschienen des Umspannwerks betroffen waren, an denen zwei Generatoren mit einer Gesamtleistung von 24 MW hingen.
Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Über Sammelschienen läuft die Elektrizität in Umspannwerken üblicherweise zusammen und wird von dort verteilt. Wenn es zu Problemen kommt, etwa durch einen Materialschaden, Überlastung oder andere Ursachen, können Schutzsysteme die Generatoren vom Netz nehmen. Der Generaldirektor für Energie der kanarischen Regierung, Alberto Hernández, sei zum Kontrollzentrum von Endesa auf Gran Canaria gereist, um sich über die Einzelheiten des Ausfalls zu informieren, hieß es von ABC weiter.
Der Ausfall des Umspannwerks habe zu einem Missverhältnis zwischen Energieangebot und -nachfrage geführt, erklärte Hernández laut dem lokalen Medium Canarias 7. „Nichts ist kaputt“, so der Generaldirektor weiter. Die Untersuchungen der genauen Ursachen laufen weiter. Wie Canarias 7 weiter berichtete, handelte es sich bei dem Stromausfall auf La Palma um den zweiten innerhalb von einer Woche. Bereits vergangenen Donnerstag seien auf der kanarischen Urlaubsinsel rund 300 Menschen ohne Strom gewesen, hieß es.
Indes steht der Grund für den Stromausfall in Spanien und Portugal vor zehn Tagen noch nicht abschließend fest. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez betonte am Mittwoch in einer Parlamentssitzung zum Stromausfall am 28. April, die Suche nach den Ursachen brauche Zeit. „756 Millionen Daten müssten ‚minutiös‘ ausgewertet werden“, so der Ministerpräsident. Es gebe bislang „keinerlei Beweis“ für die Vermutung, die Einspeisung von Wind- und Solarstrom ins Netz sei schuld, sagte Sanchez. In der Folge des Stromausfalls vor zehn Tagen waren mindestens drei Menschen in Spanien gestorben.
2025-05-09T12:16:08Z