RUSSLANDS „MILITäRISCHE SPEZIALOPERATION“ ZIEHT SICH IN DIE LäNGE: KREML-SPRECHER SIEHT „KRIEG GEGEN NATO“

Russlands „militärische Spezialoperation“ zieht sich in die Länge: Kreml-Sprecher sieht „Krieg gegen Nato“

Befindet sich die Nato in einem Krieg mit Russland? Das sagt zumindest der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow und spricht von der Entwicklung der „militärischen Spezialoperation“ zum „de facto“ Krieg.

München/Moskau – Statt eines Blitzkrieges befindet sich Russland seit mehr als einem Jahr im Krieg mit der Ukraine. Dass sich die Ukraine so lange gegen Russland wehren kann, liegt auch an Nato-Staaten, die Waffen und Munition liefern sowie ukrainische Soldaten ausbilden. Der Kreml spricht nun davon, dass sich der Krieg gegen Kiew mittlerweile zu einem Konflikt mit dem Nato-Bündnis entwickelt habe.

Verlauf des Ukraine-Krieges: von „militärischer Spezialoperation“ hin zu „Krieg gegen die Nato“

Der Ukraine-Krieg wurde von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin „militärische Spezialoperation“ getauft. Eigentlich sollte sie längst beendet sein. „Die Zeit der militärischen Spezialoperation hat sich tatsächlich in die Länge gezogen“, sagte der Präsidenten-Sprecher Dmitri Peskow dem US-Magazin Newsweek. „Es begann als Operation gegen das ukrainische Regime und setzt sich faktisch als Krieg gegen die Nato fort, an der de facto viele Länder des Bündnisses, einschließlich der Vereinigten Staaten, beteiligt sind“; erklärte Peskow. Die Invasion der Ukraine wurde von Putin bereits im Februar dieses Jahres als „Krieg“ bezeichnet

Foto © Valery Sharifulin/IMAGO

Aber ein Krieg gegen die Nato? Es ist nicht das erste Mal, dass Peskow von einem „de facto“ Krieg spricht. Auch der russische Außenminister Sergei Lawrow sagte bereits, dass sich die Nato in einem Krieg gegen Russland befinde. Russland würde dies nicht daran hindern, seine Ziele in der Ukraine zu erreichen, so Peskow weiter. „Wir müssen die internationale Stabilität auf dem Kontinent und die Sicherheit der Russischen Föderation sowohl für gegenwärtige als auch für zukünftige Generationen gewährleisten“, betonte er.

Nato im Krieg? USA äußern sich: „Streben keinen Krieg zwischen der Nato und Russland an“

Auf die Äußerungen reagierte auch das US-Außenministerium. „Dies ist keine ‚spezielle Militäroperation‘. Russland führt einen Krieg gegen die Ukraine, hat kein Interesse an sinnvoller Diplomatie und will die Ukraine von der Landkarte tilgen“, teilte ein Sprecher Newsweek mit. „Wie Präsident Biden sehr deutlich gemacht hat, streben die Vereinigten Staaten keinen Krieg zwischen der Nato und Russland an“, ergänzte er.

Bislang agieren die Nato-Staaten im Ukraine-Krieg sehr bedacht. Das zeigte zuletzt das Zögern der deutschen Regierung, Leopard-Kampfpanzer in die Ukraine zu liefern. Deutschlands Nachbarland Polen scheint Entscheidungen über Waffenlieferung in die Ukraine leichter zu fallen. Zusammen mit der Slowakei kündigten sie an, Kampfjets in die Ukraine liefern. „Das ist nur noch ein Beispiel dafür, wie eine ganze Reihe von Mitgliedsländern der Nato ihre direkte Beteiligung am Konflikt erhöht“, sagte Peskow in Mitteilungen über die geplanten Waffenlieferungen laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax. (vk)

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