Beliebte Brenner-Alternative
Bei den Felssanierungsarbeiten in Tirol kam es zu einem schweren Felssturz auf einer wichtigen Transitroute. Die Straße, die gerne als Alternative zum staugeplagten Brenner genutzt wird, bleibt vorerst gesperrt.
Nauders – Wer in den Süden fahren will, muss die Alpen überqueren. Der Weg in den Italien-Urlaub führt in den meisten Fällen über den Brenner. Doch dort sorgen mehrere Dauerbaustellen für Staus, vor allem der Neubau der Luegbrücke ist eine Autofahrerfalle. Aber auch Ausweichrouten wie die Tauern-Autobahn sind derzeit oft wegen Baustellen blockiert. Als Geheimtipp gilt die Strecke über den Reschenpass. Doch auch hier gibt es eine Baustelle – und nun auch noch einen großen Felssturz.
Bei Felsräumungsarbeiten auf der zum Reschenpass (Südtirol) führenden Reschenstraße (B180) im Bezirk Landeck (Tirol) gab es bei der Kanzelgalerie am Donnerstag (8. Mai) einen großen Steinschlag. Die Reschenstraße bleibt deshalb bis voraussichtlich kommenden Mittwoch (14. Mai) gesperrt. Schon bisher war die Straße wegen der Bauarbeiten für eine neue Galerie, die die Straße genau vor diesen Felsstürzen schützen soll, nur zeitweise einspurig befahrbar.
„Es haben sich circa acht bis zehn Kubikmeter Felsmaterial gelöst, die den Steinschlagschutzzaun auf einer Länge von 20 Metern zerstört haben“, erklärt Günter Guglberger, Vorstand der Abteilung Landesstraßen und Radwege des Landes Südtirol. „Nun wird unter Hochdruck an der Instandsetzung des Steinschlagnetzes gearbeitet. Darauf liegt entsprechend des notwendigen Sicherheitsniveaus nun der Fokus. Diese Reparaturarbeiten benötigen Zeit, weshalb die Straße erneut durchgängig für den gesamten Verkehr gesperrt werden muss“, so Guglberger weiter.
Sobald die Instandsetzungsmaßnahmen abgeschlossen sind, kann der Verkehr außerhalb der Arbeitszeiten bzw. nach Abschluss der Arbeiten wieder einspurig über eine eigens errichtete zusätzliche Straße unterhalb des Baustellenbereichs geführt werden. Vonseiten des Landes erfolgt dazu zeitgerecht eine Information.
In den letzten Jahren und Monaten kam es immer wieder zu Murenabgängen, Steinschlägen, Felsstürzen und sogar Bergstürzen, die einem Touristen im Österreich-Urlaub begegnen können. Im April wurde sogar ein Arbeiter bei einer Felssanierung verletzt. Auch wurde der Comer See von solch einem Unglück heimgesucht. Im Januar donnerte am Monte Rosa ein gewaltiger Felssturz bis an die dortigen Skipisten.
In Norditalien wurden vorigen Sommer nach einem Unwetter gleich vier Straßen verschüttet. In den Dolomiten sorgte ein Felssturz ebenfalls für Aufsehen. Am Gardasee wurde bei einem Felssturz im Frühjahr sogar ein Auto von einem herabstürzenden Felsen getroffen. In Tirol brach 2023 am Fluchthorn gleich ein ganzer Gipfel in sich zusammen. Selbst Kroatien war jüngst mehrfach von solchen Phänomenen betroffen.
2025-05-09T19:46:25Z