Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln zum Aufstieg führen. Sein Debüt gegen den 1. FC Nürnberg verläuft turbulent.
Was für ein verrücktes Comeback von Trainer Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln! Beim von Miroslav Klose trainierten 1. FC Nürnberg gelang den Kölnern dank gütiger Mithilfe der Gastgeber ein 2:1 (0:0)-Last-Minute-Sieg.
„Die Mannschaft hat immer dran geglaubt und es super gemacht“, sagte Funkel, der sich nach dem Abpfiff zusammen mit seinem Team vor der Gästekurve feiern ließ, bei Sky: „Das war wirklich, wirklich ein guter Auftritt von uns - wir haben so was von verdient gewonnen. Das gibt uns einen weiteren Schub.“
In der Schlussphase sei der 71 Jahre alte Trainer-Routinier „auch ein bisschen nervöser und hektischer geworden“, da er auch mit dem Unentschieden zufrieden gewesen wäre, aber: „Die Mannschaft hat immer daran geglaubt, hat immer attackiert.“ Und die Kölner belohnten sich.
Nürnbergs Janis Antiste (46.) schockte den Aufstiegsanwärter zunächst kurz nach dem Seitenwechsel. Florian Kainz (67., 90.) drehte die Partie und bescherte damit Funkel doch noch einen perfekten Start seiner Aufstiegsmission. Beim Siegtreffer profitierten die Kölner von einem Aussetzer von Keeper Michal Kukucka, der außerhalb des Sechzehners gegen Tim Lemperle ins Dribbling ging und den Ball verlor.
„Verrücktes Spiel!“, sagte Doppelpacker Kainz und lobte Funkel: „Er hat eine gewisse Lockerheit reingebracht. Man hat gesehen, dass wir Spaß hatten, Kombinieren wollten und nicht dem Druck verfallen sind. Das war ein guter Auftritt von uns, wenn wir nächste Woche noch mal so einen Auftritt hinlegen, dann werden wir auch aufsteigen.“
Unter Umständen könnte Köln schon am Samstag jubeln. Sollten die Verfolger SV Elversberg und SC Paderborn nicht gewinnen, wäre die Rückkehr der Kölner ins Oberhaus perfekt. Für den FC wäre es der siebte Bundesliga-Aufstieg. Alternativ hat Köln am letzten Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Gelegenheit.
„Wir setzen uns morgen hin, schauen die Spiele zusammen und schauen, was dabei herumkommt“, sagte Jan Thielmann.
Vorerst ist Köln nun wieder Tabellenerster - der Hamburger SV kann aber am Samstagabend gegen den SSV Ulm (19.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1) wieder vorbeiziehen und den Aufstieg perfekt machen.
Topspiel der 2. Bundesliga: Samstag ab 19.30 Uhr LIVE auf SPORT1
Funkel war erst am Montag als Nachfolger von Gerhard Struber vorgestellt worden, unter dessen Regie der FC zwar den zweiten Tabellenplatz belegte, aber sportlich nicht überzeugte. Christian Keller musste ebenfalls gehen, weil der Sportchef die Entscheidung des Vorstands gegen Struber nicht mitgetragen hatte.
Die Partie hatte nach wenigen Minuten den ersten Aufreger zu bieten. In der zweiten Minute zeigte Schiedsrichter Robert Hartmann auf den Elfmeterpunkt, nachdem Tim Lemperle im Duell mit Robin Knoche beim Abschluss zu Fall gekommen war. Nach VAR-Check revidierte Hartmann seine Entscheidung, Lemperle hatte sich eher selbst in die Hacken getreten.
Köln erarbeitete sich anschließend weitere Chancen, hatte dabei allerdings auch Pech: Jan Thielmann (19.) scheiterte am Pfosten. Später sprang zunächst ein abgefälschter Schuss des Kölners nur an die Unterkante der Latte (36.), den Nachschuss von Luca Waldschmidt kratzte Tim Drexler noch von der Linie.
Nach der kalten Dusche durch Antiste kurz nach Wiederbeginn drängten die Kölner auf den Ausgleich.
Nach einer guten Stunde reagierte Funkel: Er brachte Linton Maina, um mehr Tempo im Kölner Offensivspiel zu haben. Der Joker vergab kurz darauf die riesige Chance auf den Ausgleich (64.), Kainz machte es nach einem Ballgewinn durch Luca Waldschmidt besser - spät durfte er erneut jubeln.
2025-05-09T18:38:22Z